
„Die Bäume am Abhang“ ist ein Gedicht-Zyklus, konzipiert als Sprechtext für mehrere Stimmen, inspiriert von einem Zitat aus den Duineser Elegien (1. Elegie) von Rainer Maria Rilke: „Es bleibt uns vielleicht irgendein Baum am Abhang, dass wir ihn täglich wiedersehen“. Die darin ausgesprochene Ungewissheit wird aufgenommen und auf das Unsicher-Werden eines Familienzusammenhangs bezogen. Es ist eine Familiengeschichte in Partikeln. Grundlage ist die Biografie der Autorin. Ausgehend von biografischen Szenen werden schlaglichtartig kurze Passagen von den Familienmitgliedern gesprochen, wobei Kernthemen und einzelne Sätze jeweils von der anderen Figur aufgegriffen und assoziativ weitergeführt werden. Dabei entstehen Bezüge und Sprünge über Zeiten und Generationen hinweg. Im Wesentlichen werden drei Frauen-Generationen gezeigt: die Mutterfigur — die Tochterfigur — die Mutter der Mutterfigur etc.
Über diesen intergenerationellen Zusammenhang hinweg werden Themen wie Beziehung, Gewalt, Untreue, Demenz, Emanzipation, Solidarität, Alter, Jugend, … aus verschiedenen Perspektiven erzählt und zu einem polyphonen Gewebe verflochten.