III. Augenblicke
Die Verbindung eines Eindrucks mit der Zeit. Der Eindruck könnte unendlich lange dauern.
Erst durch seine Verknüpfung mit der Zeit wird er faßbar.
Der Augenblick ist immer schon ein erinnerter Zusatnd, weil das Bewusstsein seine Dauer
im Moment des Bewusstwerdens beendet hat.
In diesem Sinn ist der Augenblick unnatürlich, denn das Sehen ist eigentlich unendlich.
Indem man die Augen schließt und das zuletzt Gesehene - zum Augenblick vergegenwärtigt -
hinter den Lidern erscheinen lässt, tritt man vom Realzustand in den Zustand der Erinnerung über.
Als Form gehört der Augenblick in den Bereich der Erinnerung. Er ist aber eine Erinnerungsform,
die parallel zur Gegenwart verlaufen kann, zum Beispiel, wenn das Bewusstsein während des
Sehens das Gesehene wiederholt, hervorhebt und zum Augenblick erhöht.
Wenn man zugleich mit der Gegenwartsform das Gesehene in seiner Vergangenheit, d.h.
abgeschlossen denkt, als ganz junge Form der Erinnnerung.
Man vergegenwärtigt die Gegenwart, indem man Zäsuren anlegt.
Eine der Zäsuren, eine Form der Verewigung ist der Augenblick.