Das Spital des Augenblicks
Prosa
Beschreibung
Thema ist immer die Sprache. In diesem Buch ist Zeit etwas, das diese Erzählungen verbindet. In der titelgebenden Erzählung, geht es um die Frage, wie „katastrophale Ereignisse“ neutralisiert und gewendet werden können. Die Fiktion eines Spitals entsteht, in das Erinnerungen eingewiesen werden können und so augenblicklich ihren Schrecken verlieren. „Das Spital des Augenblicks“wird zu einem Symbol der „Zeitheilung“.
In „Camera, mein Zimmer, mein Kopf“ ist es die Vorstellung eines zu einer gigantischen Camera Obscura umgewandelten Zimmers, das - ähnlich kumulativ und unscharf wie die Lochkamera - Geschichtsbilder in Langzeitbelichtungen herstellt. Eher atmosphärisch und satirisch überzeichnet als dokumentarisch exakt, wird der zeitliche Wandel – in diesem Fall die Rechtswende in Österreich - abgebildet.
„Lege zwei Zeiten nebeneinander und es entsteht automatisch Kritik“1 ist die Erkenntnis der Erzähler/in im Text „Die Wissenskrämerei“. Den Kollaps der realen wie virtuellen Zeit, ausgelöst durch einen Computerbefehl imaginiert der Text „Echo time void ()“. In „Bettina“ geht es um die unterschiedlichen Zeitlichkeiten von Versprechen und Scheitern.
Obwohl in den Texten meist ein biographischer Anlass als Auslöser erscheint, bleibt die Fragwürdigkeit eines authentischen Zugriffs und die mit dem Eintritt in den Text vollzogene Trennung von Sprache und Wirklichkeit beständiges Thema der Auseinandersetzung.
1) siehe zu diesem Thema auch "Ich muss aufpassen" erschienen in Frauentagsbuch Drei, erschienen 2017 bei fabrik.transit
Gedanken zum Spital des Augenblicks
Lieferbar
€ 9,90
Bestellen (bei fabrik.transit)
12,2 x 20 cm, Broschur, 158 Seiten
Erschienen bei VIZA-Edit Wien 2010
ISBN 978-3-900792-30-5